Biographie und weitere Empfehlungen
1875-1876: Frühes Leben
Jack London wurde als uneheliches Kind der gutbürgerlichen Flora Wellman und des unstet lebenden „Professors“ William Henry Chaney in San Francisco geboren. Seine frühe Kindheit war geprägt von familiären Konflikten und Armut. Nachdem sein Vater die Vaterschaft bestritt und seine Mutter einen Selbstmordversuch überlebte, heiratete
Flora Wellman 1876 John London, der Jack als seinen Sohn annahm.
1886: Umzug und Kindheit
Die Familie zog mehrmals um und lebte meist unter ärmlichen Bedingungen. 1886 kehrten sie nach Oakland zurück, wo Jack London in seiner Jugend zur finanziellen Unterstützung der Familie beitrug, indem er verschiedene Jobs annahm. Er lebte zeitweise im Haushalt der ehemaligen Sklavin Virginia Prentiss, die eine wichtige Bezugsperson für ihn wurde.
Kindheit und Jugend
Schon früh musste London zum Familieneinkommen beitragen und verließ mit 13 Jahren die Schule. Er fand Interesse an Literatur und wurde von Ina Coolbrith, einer Bibliothekarin, gefördert. Mit 15 Jahren wurde er Austern-Pirat und beteiligte sich später an der Fischereipolizei.
Ende des 19. Jahrhunderts: Erste schriftstellerische Erfahrungen
Nach einer abenteuerlichen Zeit auf See begann London, seine Erlebnisse niederzuschreiben. Trotz anfänglicher Rückschläge gelang ihm der Durchbruch als Schriftsteller mit Erzählungen, die die harten Lebensbedingungen und die Natur thematisierten.
Goldrausch in Alaska
1897 zog das Goldfieber London in den Yukon, wo er an Skorbut erkrankte und tiefe menschliche Erfahrungen sammelte. Diese prägten seine späteren Werke.
Durchbruch als Schriftsteller
London kehrte nach Kalifornien zurück und fand schließlich Erfolg mit seinen Geschichten, die das raue Leben und die Wildnis thematisierten. Sein Schreibstil und seine Fähigkeit, mitreißende Erzählungen zu schaffen, machten ihn berühmt.
Verdeckte Recherche und soziales Engagement
London verbrachte Zeit im Londoner Eastend, um die Lebensbedingungen der dortigen Bevölkerung zu dokumentieren. Sein soziales Bewusstsein spiegelte sich in seinen Werken wider.
Südseereise und späteres Leben
London nutzte seinen literarischen Erfolg für eine ausgedehnte Südseereise mit seiner Yacht Snark, die ihn unter anderem nach Hawaii, auf die Marquesas-Inseln und nach Samoa führte. Diese Reisen beeinflussten seine späteren Werke und sein Verständnis für unterschiedliche Kulturen.
Beauty Ranch: Ökologische Experimente
Nach seiner Rückkehr widmete sich London dem Aufbau seiner Beauty Ranch in Kalifornien, wo er innovative landwirtschaftliche Methoden ausprobierte und sich als früher Befürworter ökologischer Landwirtschaft zeigte.
Das Wolfshaus und weitere Herausforderungen
Der Bau des Wolfshauses auf seiner Ranch sollte ein Traumprojekt werden, doch finanzielle Schwierigkeiten und der Brand des fast fertigen Hauses setzten London zu. Er reiste weiterhin viel und war auch als Kriegsberichterstatter tätig.
Private Herausforderungen und Tod
Trotz Erfolges kämpfte London mit gesundheitlichen Problemen, die durch Alkoholmissbrauch und andere Belastungen verschärft wurden. Er starb 1916 im Alter von nur vierzig Jahren auf seiner Farm, wobei die genaue Todesursache bis heute umstritten bleibt.
Nachlass und Erbe
Londons Frau Charmian wurde zur Haupterbin und Nachlassverwalterin seines Vermögens. Sie verwaltete seinen literarischen Nachlass und sorgte dafür, dass seine Werke weiterhin veröffentlicht wurden. Die Beauty Ranch blieb in Familienbesitz und dient heute als Museum.
Zusammenfassung
Jack Londons Leben war geprägt von Abenteuern, literarischem Erfolg und sozialem Engagement, aber auch von persönlichen Herausforderungen und Tragödien. Seine Werke, die von seinen vielfältigen Erfahrungen beeinflusst waren, machten ihn zu einem
Berühmte Zitate von Jack London
Ich lebe nicht dafür, was die Welt von mir denkt, sondern dafür, was ich von mir selbst denke.
I do not live for what the world thinks of me, but for what I think of myself.
Brief an Charles Warren Stoddard (21 August 1903)
Leben? Pah! Es hat keinen Wert. Von den billigen Dingen ist es das billigste.
Life? Bah! It has no value. Of cheap things it is the cheapest.
Der Seewolf „The Sea-Wolf“ (1904)
Das Leben erreicht seinen Höhepunkt, wenn es bis zum Äußersten das tut, wozu es ausgestattet wurde.
Life achieves its summit when it does to the uttermost that which it was equipped to do.
Wolfsblut „White Fang“ (1906)
Im Leben geht es nicht immer darum, gute Karten zu haben, sondern manchmal auch darum, ein schlechtes Blatt gut auszuspielen.
Life is not always a matter of holding good cards, but sometimes, playing a poor hand well.
Zitiert nach: Sacred Journey of the Peaceful Warrior (1991) Dan Millman, S. 78
Ein guter Witz verkauft sich schneller als ein gutes Gedicht und wird, gemessen in Schweiß und Blut, besser bezahlt.
A good joke will sell quicker than a good poem, and, measured in sweat and blood, will bring better remuneration. (Getting into Print, 1903 in: The Editor magazine)
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Die Scharlachpest
Meuterei auf der Elsinore
Drei Sonnen am Himmel
Jerry der Insulaner (hier kostenlos als PDF)
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